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Fachadas y Gestos

'Fachados y gestos', so der Titel der Ausstellung, bezieht sich sowohl auf den Entstehungsort als auch den Bezugsort der Arbeiten. Entstanden sind die Bilder in der Wahlheimat Herbert Grimms in Santa Cruz de Tenerife in einem international anerkannten Grafikzentrum, in dem namhafte Künstler der ganzen Welt arbeiten. Der Ort spiegelt sich in den drucktechnisch entstandenen Bildern wieder: Man meint Fassaden der Häuser mit ihren frohen kanarischen Farben wiederzuerkennen, ebenso wie die Spuren deren Benutzung über Jahre hinweg. 
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Die Arbeiten im oberen Aufgangsbereich wie auch die Bilder auf Leinwand sind Kollagraphien - Ergebnis einer langen gedanklichen Auseinandersetzung mit dem Motiv und einer bewussten Kombination der sich zufällig ergebenden Strukturen des einzelnen Drucks. Ein weiterer Teil der Schau besteht aus der neuerlich verwendeten Technik der Monotypie, die sich in diesem Fall jedoch aus einer Vielzahl einzelner Druckvorgänge zusammensetzt, oft sind es bis zu 30.
Die neuen Bilder sind Dokumentation der Bildererfahrungen erlebter Bildwelten des Künstlers. Es sind verinnerlichte Bild- und Farbwelten, Speicher eigener Erfahrungen, eine kritische Sicht der gegenwärtigen Welt und Ausblicke auf das Kommende, die zu einer Synthese zusammengehen. 'Herbert Grimm will mit seinen Ergebnissen der Bildforschung spannungsgeladene Bilder produzieren', so Grimm-Beickert. Dabei wird stark abstrahiert, mit Schemen und Zeichen gearbeitet, die immer nur Spuren der Geschichte ans Tageslicht kommen lassen. Bruchstücke von Erinnerungen kommen an die Oberfläche. So sind es in der Ausstellung Erinnerungen an die farblich stark differenzierten Fassaden, Häuserfronten Teneriffas, mit Andeutungen ihrer zeitlichen Vergänglichkeiten und Veränderungen durch Beschriftungen oder Beschmierungen." 
Fränkischer Tag vom 11. Mai 2005.